Herstellung All on 4 Zahnimplantate – Ein Überblick
Die All on 4 Zahnimplantate sind eine Möglichkeit, zahnlosen Patienten eine unkomplizierte und schnelle Versorgung mit Zahnimplantaten sowie einem festen Zahnersatz für die Gesundheit zu besorgen. Die Verwendung dieser All on 4 Zahnimplantate wird von einigen Zahnärzten bereits seit Jahren angewandt. Die Art des Zahnersatzes ist jedoch nicht die Standard-Versorgung bei Zahnersatz. Für eine festsitzende Brücke, wenn alle Zähne ersetzt werden müssen, sind bisher im Unterkiefer mindestens 8 und im Oberkiefer ebenfalls mindestens 8 Zahnimplantate benötigt worden. All on 4 Zahnimplantate benötigen hier nur 4 Implantate jeweils für Ober- und Unterkiefer.
Da die Zahnimplantate sehr teuer sind, werden durch die Verwendung von All on 4 Zahnimplantate die Kosten für den Zahnersatz deutlich gesenkt. Zusätzlich ist bei der Verwendung von den bisherigen Implantaten es erforderlich, dass ein dünner Kieferknochen zunächst aufgebaut werden muss, damit der Zahnersatz und die Implantate dort sicher verankert werden können. Beim Einsatz der All on 4 Zahnimplantate ist die hier angewandte Technik beim Einsetzungs-Vorgang so ausgelegt, dass diese Art der Implantate auch bei schmalen oder dünnen Kieferknochen verwendet und eingesetzt werden kann. Mehr zum Thema Allon4 gibt es hier im Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Für wen ist dieses Konzept geeignet?
Mit dieser Methode ist es möglich, einen komplett zahnlosen Kiefer durch einen Zahnersatz zu versorgen. Für die Menschen, bei denen sowohl Unter- als auch Oberkiefer zahnlos sind, ist ein solches Konzept geeignet. Ebenso ist es für Menschen sinnvoll, bei denen die eigenen Zähne nicht mehr zu erhalten sind.
Zusätzlich ist diese Methode auch für solche Menschen sinnvoll, welche seit einer längeren Zeit eine Vollprothese tragen. Eine solche Implantat-Lösung verhindert hier einen zusätzlichen Rückgang des Kieferknochens. Aber ein bestimmtes Knochenangebot im Kiefer ist für dieses Konzept die Grundvoraussetzung, damit dann die bei den Implantaten vorhandenen künstlichen Zahnwurzeln einen guten Halt finden.
Mit Hilfe der Digitalen Volumentomographie wird geprüft, ob der Kieferknochen ausreichend Substanz für eine solche Vorgehensweise hat.
Der Ablauf einer solchen Behandlung bei All on 4 Zahnimplantate
Zunächst macht der Zahnarzt ein 3D-Röntgenbild zur Planung des Zahnersatzes sowie der Zahnimplantate. Dieses Röntgenbild bildet den Kiefer ab und vom Kiefer wird eine Abformung genommen. Aufgrund dieser Modelle und Bilder mit Unterstützung einer dafür vorgesehenen Planungssoftware werden die genauen Positionen der Zahnimplantate festgelegt und dann der erste Zahnersatz für den Patienten hergestellt.
Der Ablauf erfolgt so, dass zunächst als Erstes die vorhandenen Zähne gezogen werden. Im nächsten Schritt werden mit einer speziell dafür angefertigten Schablonen-Art die Implantate der neuen Zähne gesetzt. In einem weiteren Schritt wird dann anschließend der Zahnersatz in Form einer provisorischen Brücke aufgeschraubt. Danach besteht die Möglichkeit für den Patienten, mit den neuen festen Zähnen nach Hause zu gehen und das wirkt sich dann positiv auf die Gesundheit aus. Eine normale Standard-Versorgung bei Zahnersatz zieht sich dagegen über Wochen und zum Teil Monate hin.
Die Vorteile
Die All on 4 Zahnimplantate erfordern für die Behandlung keinen aufwendigen Knochenaufbau. Aufgrund der vorhandenen Neigung der hinteren Implantate wird der im Mund vorhandene Aufbau der Knochen optimal genutzt. Dadurch verläuft die Operation für den Patienten sehr schonend. Dem Patienten bleibt auch eine lange und unangenehme Behandlungszeit erspart.
Der hier erforderliche Zahnersatz wird im ersten Schritt zunächst digital am Computer geplant. Dadurch ist es auch möglich, dass die hier erforderlichen Materialstärken und deren Einhaltung fortlaufend kontrolliert werden können. Dadurch werden die Stabilität sowie die Haltbarkeit der prothetischen Versorgung abgesichert.
Hier wird dann das Zahnfleisch durch Kunststoff oder Keramik nachgeahmt. Dadurch entsteht eine gleichbleibende Optik.
Wenn dann doch die Knochen schrumpfen und sich daraus eine Spaltbildung an der Prothesenbasis entwickelt, gibt es bei dieser Methode die Möglichkeit, dass der Zahnersatz einfach unterfüttert werden kann.
Zusätzlich ist dieser Zahnersatz fest und dadurch entsteht auch nach außen ein ästhetisch ansprechendes Aussehen.
Die Nachteile
Hierbei handelt es sich um ein relativ neues Konzept. Deshalb liegen hier keine Erfahrungen, die über eine längere Zeit (also einige Jahre) gehen, vor.
Wenn dann solche Implantate vorhanden sind, benötigen diese eine sehr umfangreiche sowie sorgfältige Mundhygiene sowie viel Pflege. Wenn eine solche Vorgehensweise nicht durchgeführt wird, kann es zu einer Art Entzündung kommen (hier wird auch von der sogenannten Perlimplantitis gesprochen). Diese Perlimplantitis kann mit der Parodontitis verglichen werden und entsteht dadurch, dass sich die Knochen und die Schleimhaut im Bereich der Implantate zurückbilden. Danach muss dann der Zahnersatz wieder erneuert werden und dies kann dann zu erheblichen Zusatzkosten führen.
Solche Ausführungen als Implantate sind vom Reinigungsaufwand her sehr aufwendig und verursachen viel Zeiteinsatz.
Zusätzlich besteht die Gefahr, dass durch eine frühe Belastung im Bereich der Implantate es zu einer Beschädigung kommen kann. Dadurch wird dann wiederum ein neuer Zahnersatz erforderlich. Dieser Aufwand ist dann mit zusätzlichen und erheblichen Zusatzkosten ebenfalls verbunden.
Was muss ein Patient beachten, wenn bei ihm ein solches Behandlungskonzept vorgesehen ist?
All on 4 Zahnimplantate sollten nur von erfahrenen Zahnärzten oder Chirurgen durchgeführt werden, die dann auch mit einem solchen Arbeitsablauf und Behandlungskonzept selbst gut ausgebildet und vertraut sind.
Ebenso sollte nach dem Termin, bei dem die Implantate eingesetzt und das dann festsitzende Teil eingegliedert worden ist, der Patient ungefähr 1 Woche Erholungszeit einplanen. Während dieser Erholungszeit sollte sich der Patient schonen und keine körperliche Arbeit, die anstrengend ist, durchführen. Sinnvoll ist es auch, in den beiden ersten Tagen nach der Operation die Wangen von außen leicht zu kühlen. Außerdem sollte der Patient, wenn dieser Raucher ist, während dieser Erholungswoche auf den Zigarettenkonsum verzichten. Dadurch wird die Wundheilung beschleunigt. In der Regel findet nach 7 bis 10 Tagen eine Wundkontrolle statt und die Fäden aus der Operation werden gezogen.
Dabei sind im weiteren Verlauf nach dieser Woche die Reinigung und die Pflege der jetzt neu festsitzenden Zähne sehr wichtig.
Die Kosten und was zahlt die Krankenkasse?
Die Kosten für eine solche Behandlung sind zum Teil sehr unterschiedlich und setzen sich aus verschiedenartigen Positionen zusammen. Dazu gehört beispielsweise das Honorar für die Implantation. Zusätzlich kommen noch die Kosten für das Implantat-Teil mit hinzu. Für die Herstellung des Zahnersatzes, der dann auf das Implantat aufgeschraubt wird, fallen ebenfalls Materialkosten sowie die Kosten für die Herstellung an. Somit kommen, je nach dem verwendeten Material und der berechneten Honorare für die Zahnärzte hier Gesamtkosten, wohlgemerkt für jeden einzelnen Kiefer, von 8.000 Euro bis 15.000 Euro zusammen.
Wenn der Patient in einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, gibt es auch dafür einen Festzuschuss von der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse. Dieser Festzuschuss erstreckt sich jedoch nur für den aufgeschraubten Zahnersatz. Das eigentliche Implantat bleibt davon ausgenommen. Wenn der Patient dagegen Versicherter bei einer privaten Krankenkasse ist oder eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat, wird von dort aus, je nach Regelung in den Vertragsdetails, entweder ein Teil oder sogar die Gesamtkosten übernommen.
Vorsicht vor Billig-Angeboten
Hier sollte man als Interessent Vorsicht bei Billig-Angeboten, die von Kliniken aus dem Ausland zum Beispiel stammen, walten lassen. Bei solchen Kliniken und somit bei solchen Angeboten wird häufig bei der Hygiene erheblich gespart oder dort werden dann sogenannte No-Name-Implantate (also Implantate nicht von den namhaften Herstellern) verwendet und eingesetzt.
Auch bei den bereits sehr etablierten und namhaften Herstellern von Implantaten treten zum Teil nach 20 Jahren Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteilen auf. Bei diesen namhaften Herstellern ist jedoch die Haltbarkeit der dort hergestellten modernen Implantate wesentlich höher im Gegensatz zu den oben erwähnten No-Name-Produkten, die dann sicherlich eine solche Haltedauer von mehreren Jahrzehnten aufweisen können.